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Küstenradweg Usedom
Auf zwei (E-)Rädern von Zinnowitz nach Swinemünde

Radfahren entlang der Ostseeküste ist auf Usedom fast überall möglich.

Der Usedomer Küstenradweg führt ab Peenemünde, bis Swinemünde in Polen über breite, gut ausgebaute Radwege. Die Strecke bietet traumhafte Ausblicke auf das Meer, führt durch dichte Wälder und verbindet sehenswerte Küstenorte.

Ich habe die Strecke von Zinnowitz bis Swinemünde in zwei Fahrtage aufgeteilt und war mit dem E-Bike unterwegs. Das machte die Tour entspannt und ließ mir genug mir Zeit für Stopps an den schönsten Orten.

Hier findest Du alle Highlights des Usedomer Küstenradwegs sowie Tipps und Infos zur Tour und zum E-Bike-Fahren auf der Ostseeinsel.

Küstenradweg Usedom – Überblick (+Karte)

Geeignet für alle Radfahrer: Der Weg ist breit, gut ausgebaut und leicht zu fahren, daher sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Radfahrer problemlos machbar.

Teils geteilt mit Fußgängern: Fast überall teilen sich Fußgänger und Radfahrer den Küstenweg. Kein Problem, dank guter Markierung und Abgrenzung. In den Seebädern verläuft der Radweg meist auf der Promenade, wird aber ebenfalls gut von den Fußwegen abgegrenzt.

Sehr gute Ausschilderung: Dank der durchgehenden, sehr guten Beschilderung kann man problemlos ohne Navi fahren. Wer trotzdem eine Karte nutzen möchte, findet entlang der Strecke immer wieder Übersichtstafeln.

Fahrrad Parkplätze: Es gibt wirklich überall, in jedem Seebad und auch fast an jedem kleinen Stichweg vom Küstenradweg auf den Strand, Möglichkeiten das Fahrrad anzuschließen ⇨ Toll!

Überwiegend asphaltierte Wege: Die meisten Abschnitte sind asphaltiert oder gut befestigt, nur kurze Stücke führen über festgefahrenen Sand oder Waldboden.

Kaum Steigungen: Usedom ist flach, die wenigen Anstiege (z. B. am Streckelsberg oder Langen Berg) sind kurz und auch für weniger sportliche Radfahrer gut machbar. Für Anfänger wie mich ist ein E-Bike eine gute Wahl.

Viele Rastmöglichkeiten: Zahlreiche Bänke, Aussichtspunkte und Strandzugänge entlang des Weges laden zu Pausen ein.


Küstenradweg Usedom (Peenemünde – Zinnowitz)

Der Küstenradweg beginnt eigentlich schon in Peenemünde. Für den ersten Abschnitt nach Karlshagen gibt es zwei Routen, beide etwa sieben Kilometer lang.

Eine führt durch dichte Kiefernwälder entlang der Bahntrasse. Die andere ist abwechslungsreicher, denn sie verläuft am Peenestrom entlang und passiert die Überreste alter Bunker der Versuchsanstalt Peenemünde, wo einst an der V2-Rakete geforscht wurde.

Von Karlshagen nach Trassenheide geht es weiter durch ruhige Kiefernwälder. Ab dem Strand von Trassenheide folgt der Radweg direkt hinter den Dünen und bietet immer wieder Zugänge zum Meer.

Nach weiteren 7,5 Kilometern erreichst Du das Ostseebad Zinnowitz.

Wer diesen Abschnitt in die Tour aufnehmen möchte, sollte einen zusätzlichen Tag einplanen. Ich empfehle, am Anfang oder Ende einen Besuch im Historisch-Technischen Museum Peenemünde.

Zinnowitz

Zinnowitz ist eines der schönsten Ostseebäder auf Usedom. Die heutige Seebrücke „Vineta“ wurde 1993 erbaut und ist 315 Meter lang. An ihrem Ende befindet sich eine Tauchglocke, mit der Du vier Meter unter die Wasseroberfläche abtauchen kannst.

🚴‍♂️ Von Zinnowitz nach Koserow (ca. 7 km)

Die Strecke führt durch dichte Wälder mit kleinen Ausblicken auf die Ostsee. Ungefähr auf der Hälfte liegt Zempin, das kleinste Bernsteinbad und gleichzeitig das kleinste Seebad auf Usedom. Im Winter sind hier allerdings fast alle Geschäfte geschlossen.

Hinter Zempin verläuft der Radweg schnurgerade auf einem Deich entlang der Hauptstraße.

An der schmalsten Stelle der Insel lohnt sich ein Abstecher zum Achterwasser oder zum Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein, denn beides liegt nur wenige Meter entfernt auf der anderen Straßenseite.


Koserow

Highlight des kleinen Bernsteinbades ist die 2021 erbaute Seebrücke, die sich wellenförmig knapp 300 Meter in die Ostsee schwingt. Links am Zugang der Brücke stehen die denkmalgeschützten Koserower Salzhütten.

Rechts der Brücke stand während meines Besuchs ein fotogener Usedom-Schriftzug, der aber wohl immer wieder an andere Orte der Insel wandert.

🚴‍♂️ Von Koserow nach Ückeritz (ca. 7,5 km)

Gleich hinter Koserow kannst Du den Streckelsberg, die mit 58 Metern zweithöchste Erhebung Usedoms, besteigen. Dafür musst Du das Fahrrad kurz parken und fünf Minuten durch den Wald nach oben laufen.

Als ich dort war, war der Aussichtspunkt ziemlich zugewuchert, sodass der Blick nicht beeindruckender war als an vielen anderen Orten der Küste. Zu anderen Jahreszeiten mag das aber anders sein.

Um den Kölpinsee zu erreichen, musst Du einmal absteigen und Dein Fahrrad die Treppen hinuntertragen oder eine kurze alternative Route nehmen, die jedoch nicht ausgeschildert ist.

Verpasse nicht den oberhalb des Fahrradwegs gelegenen Promenadenplatz mit der niedlichen Fischhütte und dem wunderbaren Ausblick über den Kölpinsee. Hier stand übrigens ein weiterer Usedom-Schriftzug, direkt am Seeufer.

Anschließend führt der Weg entlang des Sees durch die Pageluns Berge. Achtung: Hier gibt es ein 16 % Gefälle. Danke an mein E-Bike!

Ückeritz

Ückeritz ist das südlichste der Bernsteinbäder und besonders waldreich. Das Dorf selbst liegt näher am Achterwasser, doch an der Ostsee findest Du einige gemütliche Hütten mit Fischbrötchen und im Winter sogar Glühwein.

🚴‍♂️ Von Ückeritz nach Bansin (ca. 7,6 km)

Dieser Abschnitt des Usedomer Küstenradwegs führt fast ausschließlich durch den Küstenwald.

Zur linken Seite gibt es immer wieder Zugänge zum Strand, während sich rechts der Naturcampingplatz „Zum Strand“ erstreckt, der sich über 4,5 Kilometer entlangzieht.

Die Route um den Langen Berg (54 Meter hoch) ist bestens ausgeschildert. Auch hier wartet eine 16 % Steigung, die das E-Bike spürbar herausfordert.


Die Kaiserbäder (Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck)

🚴‍♂️ Von Bansin über Heringsdorf nach Ahlbeck (ca. 5 km)

Hier beginnt der beliebteste Abschnitt des Küstenradwegs.

Die drei berühmten Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck beeindrucken mit prachtvollen Bädervillen, langen Seebrücken und der durchgehenden Strandpromenade, die alle drei Orte miteinander verbindet.

Immer wieder bieten sich traumhafte Ausblicke auf den Strand, während auf der anderen Seite historische Villen, in denen sich heute Hotels und Ferienwohnungen befinden, die Promenade säumen.

  • Bansin: Das kleinste und ruhigste der drei Kaiserbäder
  • Heringsdorf: Die längste Seebrücke Deutschlands (508 m)
  • Ahlbeck: Die berühmte Ahlbecker Seebrücke mit ihren grünen Türmchen ist eines der Wahrzeichen Usedoms.

🚴‍♂️ Von Ahlbeck nach Swinemünde (ca. 7 km)

Die Strecke führt weiter über die längste Promenade Europas direkt nach Polen. Hinter Ahlbeck erstrecken sich zwei eher monotone Kilometer, die schnurgerade durch einen Kiefernwald bis zur Grenze führen.

Anders als in den Kaiserbädern auf deutscher Seite ist an der belebten Promenade Swinemündes nur noch wenig von der historischen Bäderarchitektur erhalten.

Viele der alten Gebäude mussten einer touristischen Flaniermeile weichen, die heute von zahlreichen Geschäften, Freizeitangeboten, Hotels, Restaurants und Bars geprägt ist.

Zwischen Strand und Promenade liegt außerdem ein kleines Waldstück am Nehrungsteil der Küste. Hier sammelt sich der Sand, der an anderen Orten Usedoms abgetragen wird, sodass die Küstenlinie langsam weiter nach Norden wandert.


Mühlenbake / Der Leuchtturm von Swinemünde

Dieses letzte Highlight der Tour kannst Du nur zu Fuß erreichen. Vom großen Parkplatz sind es zehn Minuten bis zum Strand und zum bekannten Leuchtturm Stawy Młyny.

1874 wurde das heutige Stadtsymbol an der Mündung der Swine gebaut. Die Stawy Młyny, so der polnische Name, ist knappe 10 Meter hoch, steht auf der Westmole und zeigt den Schiffen die Einfahrt in die Swine an.

Von hier hast Du einen großartigen Blick auf den Seehafen von Świnoujście, einen der bedeutendsten Umschlagplätze an der polnischen Ostseeküste.


Tipps für den Usedomer Küstenradweg

Beste Zeit für den Küstenradweg Usedom

Der gut ausgebaute Küstenradweg ist ganzjährig befahrbar. Jede Jahreszeit hat dabei ihre Vor- und Nachteile.

  • Mai & September: Optimal für angenehme Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad.
  • Juli und August: Die wärmsten Monate, aber auch die beliebtesten. Die Radwege sind gut genutzt und vor allem in den Seebädern ist es voll.
  • April, Mai und Oktober: Ideal für alle, die es etwas ruhiger mögen. Wind- und Regenjacken solltest Du aber unbedingt im Gepäck haben.
  • November bis Februar: Im Winter auf Usedom kann es windig sein, dazu kommen eventuell Regen oder Schnee. In den Bernsteinbädern sind die meisten Strandhütten und Cafés geschlossen. Auch die öffentlichen Toiletten sind außerhalb der Seebäder nicht geöffnet. Dafür hast Du den Radweg und die Strände meist ganz für Dich allein.

Ich empfehle zu jeder Jahreszeit einen guten Windschutz (z. B. eine leichte Jacke) einzupacken, denn an der Ostsee kann es jederzeit frisch werden.

Für meine Wintertour war ich zusätzlich mit Regenhose, Skihandschuhen, Schal und Mütze bestens ausgestattet.

Die Regenhose (⇨ mein Regenhose-Tipp) hielt mich auch bei leichtem Nieselregen angenehm trocken, und dank der Skihandschuhe blieben meine Finger stets warm.


Fahrradverleih auf Usedom

Du musst Dir nicht den Anreisestress geben und ein eigenes Rad mitbringen. Du kannst Dir auf Usedom problemlos ein Fahrrad oder E-Bike leihen.

  • Fahrradverleihe gibt es in fast jedem Ort, besonders in Zinnowitz, Koserow, Heringsdorf und Ahlbeck.
  • Viele Anbieter bieten E-Bikes an, was bei längeren Strecken oder Gegenwind sehr angenehm ist. Außerdem gibt es entlang des Küstenradwegs mehrere 16 % Gefälle, die selbst für E-Bikes kleine Herausforderungen darstellen.

Ich hatte für drei Tage ein E-Bike von Mietrad Usedom und war sehr zufrieden. Alternativ kannst Du auch an den vielen Stationen des Fahrrad-Verleihsystems Usedom Rad ein E-Bike für einzelne Strecken leihen.


Anreise & Rückfahrt mit der Bahn

Die Usedomer Bäderbahn (UBB) fährt fast parallel zum Küstenradweg und nimmt Fahrräder mit. Das ist praktisch, wenn Du nur eine Teilstrecke radeln möchtest oder am Ende bequem zurückfahren willst.

  • Fahrradmitnahme: Möglich, aber begrenzte Plätze (früh einsteigen!).
  • Hauptbahnhöfe: Peenemünde, Zinnowitz, Koserow, Heringsdorf, Ahlbeck, Swinemünde.
  • Tickets: Ein Fahrrad-Tagesticket kostet € 8.00.

Info: Als zahlender Übernachtungsgast auf Usedom erhältst Du die UsedomCard, mit der Du die Usedomer Bäderbahn (UBB) kostenlos oder vergünstigt nutzen kannst. Als Tagesgast kannst Du die UsedomCard an einem der vielen Kurkartenautomaten kaufen.


Fazit

Der Küstenradweg Usedom ist eine tolle, gut ausgebaute Fahrradstrecke und für alle Radfahrer geeignet. Meine zwei Tage auf dem E-Bike zwischen Zinnowitz und Swinemünde waren für mich eines der Highlights Usedoms.

Die Mischung aus breiten und einfach zu fahrenden Fahrradwegen, traumhaften Ostseeblicken und sehenswerten Seebädern macht die Tour wunderschön und abwechslungsreich.


Offenlegung: Der Artikel ist im Rahmen des Winter-Bloggercamps von Usedom Tourismus, den Kaiserbädern Usedom sowie Usedom Travel entstanden. Meine Meinung ist wie immer unabhängig.